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Freitag, 13. November 2009

Bida` und seine Folgen






Allah :swt: hat uns ans Herz gelegt, daß wir uns an den Qur´an und an die Sunnah des Propheten, salla Allahu alayhi wa sallam halten. Dies sehen wir in folgendem Qur´an-Vers:

:AyatBeginn: "Und dies ist wahrlich Mein gerader Weg, so folgt ihm, und folgt nicht (anderen) Pfaden, die euch von Seinem Pfad abirren lassen..." :AyatEnde:(6:153)
(mit "ihm" ist der Prophet Mohammed :sas: gemeint)

:AyatBeginn: "Sprich: 'Wenn ihr Allah (wahrhaft) liebt, so folgt mir, dann wird Allah euch lieben und euch eure Schuld vergeben..." :AyatEnde:(3:31)
(hier spricht Allah subhanahu wa ta3ala mit dem Propheten Mohammed :sas: , mit "mir" ist also der Prophet gemeint)

:AyatBeginn: "Und wenn ihr über etwas in Streit geratet, dann bringt es vor Allah und den Gesandten..." :AyatEnde: (4:59)


Um den Islam zu verstehen und die richtige Handlungsweise herauszufinden, sollte ein Muslim sich an die Sunnah des Gesandten Allahs :sas: halten, die rechtgeleiteten Kalifen :radiallahu3anh1:, die Gefährten des Propheten :radiallahu3anh1: und deren Nachfolger (rA), sowie die muslimischen Gelehrten (Ulama). Dies ist die Auffassung der meisten ihrer Anhänger, und diese Auffassung vertreten auch Asch-Schafi'i, Ahmad ibn Hanbal und die meisten Rechtsgelehrten (rA).

Abu Nadschih al-Irbad ibn Sariya :radiallahu3anh1: berichtet: Der Gesandte Allahs :sas: hielt eine bewegende Ansprache, die uns zutiefst berührte und eine Woge von Furcht in unsere Herzen sandte und unsere Tränen fließen ließ. Wir sagten zu ihm: "Oh Gesandter Allahs, dies klingt, als wäre diese Predigt die letzte eines Abschied Nehmenden. Rate uns also!" Daraufhin sagte er: "Ich ermahne euch, Allah zu fürchten und dem Anführer zu gehorchen, auch wenn er ein äthiopischer Sklave sein sollte. Diejenigen unter euch, die mich überleben, werden schon eine Menge an Meinungsverschiedenheiten feststellen. Eure Pflicht ist es aber, meiner Sunna und der Sunna meiner rechtgeleiteten Nachfolger (Kalifen) hartnäckig zu folgen, und dass ihr euch vor Neuerungen hütet, denn jede Neuerung (die dem Islam widerspricht) ist ein Irrtum." (Abu Dawud und At-Tirmidhi)
Nach At-Tirmidhi ist dies ein guter und gesunder Hadith (hasan sahih).
[Riyad us-Salihin Nr. 157]

Aischa :radiallahu3anh1: überliefert, dass der Gesandte Allahs :sas: gesagt hat: "Wer in dieser unserer Sache** etwas neu begründet, was nicht ein Bestandteil davon ist, ist abzuweisen." (Al-Bukhari und Muslim)

In einer anderen Version bei Muslim heißt es: "Wer gegen unsere Sache handelt, ist zurückzuweisen."****
**Das heißt: der islamischen Religion.
****Sowohl der Neuerer als auch die Neuerung selbst sind zurückzuweisen.

[Riyad us-Salihin Nr. 169]
In einer anderen Version bei Muslim heißt es: "Wer ein Werk vollbringt, und er hat nicht unseren Auftrag dazu, ist abzuweisen."

Etwas neu zu begründen, also eine Neuerung im Islam einzuführen bedeutet, etwas zu tun, was keine Grundlage im Islam besitzt, also, was nicht bewiesen werden kann durch den Qur´an oder die Sunnah.

Als Beispiel möchte ich hier das Tarawih-Gebet anführen: Der Prophet :sas: hat dieses 2 oder 3 mal zu Hause gebetet und hat es nicht weitergeführt, da er die Befürchtung hatte, die Leute sehen dieses Gebet als ein alltägliches Pflichtgebet an. Weitergeführt hat es der Khalif Omar. Das Tarawih-Gebet besitzt also eine Grundlage dadurch, dass der Prophet :sas: es getan hat.

Ein weiteres Beispiel ist die gemeinsame Qur´an-Lesung vor dem Freitagsgebet in der Moschee, bei der all die Muslime zusammen Qur´an lesen, die auf das Gebet warten. Es liest aber nicht jeder für sich allein, sondern sie lesen ihn alle zusammen. Hier könnte man sagen, es ist doch schön und gut, wenn die Leute sich durch das gemeinsame Lesen des Qur´an Hassanat (Belohnung) verdienen. Es ist eine gute Sache. Nein, dieses zusammen Lesen des Qur´an vor dem Freitagsgebet ist eine Bida` (Neuerung), da es sowohl im Qur´an als auch in der Sunnah keine Grundlage besitzt. Der Prophet :sas: dies also auch nie getan hat.

Es gibt auch keine gute oder schlechte Bida`. Eine Neuerung im Islam ist eine Neuerung, egal, ob man sie als gut betrachtet oder nicht, denn es heißt in den folgenden Ahadith: "Jede Neuerung".

Dschabir :radiallahu3anh1: berichtet: Wenn der Gesandte Allahs :sas: predigte, wurden seine Augen rot, der Ton seiner Stimme erhob sich, und er erregte sich, als wäre er der Warner vor einem feindlichen Heer, das auflauert. Er pflegte zu sagen: "Der Feind wartet ab, um am Morgen oder am Abend über euch herzufallen," Er pflegte auch zu sagen: "Meine Entsendung ist ein Zeichen der baldigen Ankunft der Stunde (des Jüngsten Tages). Beide liegen sehr nah beieinander wie dies:" hierbei verschlang er seinen Zeigefinger mit seinem Mittelfinger und fügte hinzu: "Gewiss ist das beste Wort die Schrift Allahs, und die beste Führung ist die von Muhammad :sas: gezeigte. Die schlimmste Praxis ist das Einführen neuer Elemente in den islamischen Glauben, und jede Neuerung ist ein Irrtum." Er sagte stets: "Ich habe Vorrang in der Sorge um jeden Gläubigen vor ihm selbst. Wenn er etwas an Besitz zurücklässt, gehört dieser (dennoch) seinen Familienmitgliedern. Und wenn er stirbt und dabei Schulden hinterlässt, und von Abhängigen überlebt wird, halte ich mich verantwortlich für das Zahlen seiner Schulden und für den Unterhalt seiner Abhängigen."
(Muslim)
Und al-Irbad ibn Sariya überliefert das bereits aufgeführte Hadith Nr. 0157
[Riyad us-Salihin Nr. 170]



Abu Amru Dschanr ibn Abdullah :radiallahu3anh1: erzählte: Wir waren eines Vormittags beim Gesandten Allahs :sas:. Zu ihm kamen auch einige Leute, die nichts als Fetzen von Sackleinen an ihrem Körper trugen. Und sie trugen umgehängte Schwerter. Fast alle von ihnen gehörten zum Stamme der Mudar. Als der Prophet :sas: sah, in welch armseligem Zustand sie sich befanden, änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er stand auf und ging in seine Kammer, kam sodann heraus und bat Bilal :radiallahu3anh1:, zum Gebet zu rufen. Dann rief dieser zum Gebet, und sie beteten. Dann sprach er zu den Versammelten: "Oh ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat, und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen (sich auf Erden) ausbreiten. So fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander ersucht, und wahrt die Verwandtschaftsbande (fest). Wahrlich, Al!ah wacht stets über euch." (Sure 4:1). Und dann las er noch einen Vers aus Sure Al-Haschr (59:18): "Oh die ihr glaubt, fürchtet Allah, und jede Seele soll schauen, was sie für morgen vorausschickt. Fürchtet Allah. Allah weiß sehr wohl, was ihr tut." Dann bat der Prophet :sas: die Anwesenden: "Jeder von euch soll Sadaqa geben, von seinem Geld, seiner Kleidung, Getreide und Datteln, und wenn es nur eine halbe Dattel wäre." Da kam einer der Ansar und brachte einen schweren Sack, dessen Gewicht ihm Schwierigkeit machte, ihn zu tragen; dann folgten andere, einer nach dem anderen, bis da zwei Haufen von Esswaren und Kleidung lagen. Dann sah ich, wie das Gesicht des Gesandten Allahs :sas: wie Gold strahlte. Allahs Gesandter :sas: sagte: "Wer auch immer eine gute Sitte einführt, der wird dafür Lohn erhalten, und auch den Lohn für diejenigen, die ihm darin folgen, ohne dass diesen jedoch irgendetwas von ihrem Lohn abgezogen wird. Desgleichen wird derjenige, der eine üble Praxis im Islam einführt, dafür bestraft werden, und auch für diejenigen, die es ihm gleichtun, ohne dass diesen irgendetwas von ihrer Strafe dafür erlassen wird." (Muslim)

Die wortwörtliche Übersetzung dieser Aussage des Propheten :sas: führt zu Missverständnissen bei vielen Muslimen und Nichtmuslimen. Der ungefähre Wortlaut dieser Aussage lautet wie folgt: "Wer auch immer im Islam eine Sunnah wiederbelebt bzw. wer im Islam der Grund dafür ist, dass eine gute Tat verrichtet wird, der erhält seinen Lohn, und auch derjenige, der ihm hierin folgt, ohne dass ihm hiervon etwas vom Lohn abgezogen wird. Und wer auch immer im Islam eine schlechte Tat einführt bzw. wer im Islam der Grund dafür ist, dass eine schlechte Tat verrichtet wird, der erhält hierfür seine Bestrafung, und auch für diejenigen, die ihnen darin folgen, ohne dass diesen dafür irgendetwas von ihrer Strafe erlassen wird."
[Riyad us-Salihin Nr. 171]

Hütet euch also vor Neuerungen (Bida`), denn jede Neuerung ist ein Weg in das Höllenfeuer und eine Rückkehr in die Zeit der Unwissenheit.


`A´ischa, :radiallahu3anh1: berichtete: Der Gesandte Allahs, :sas: sagte: "Wer in unserer Sache (Glaubenslehre) eine Neuerung einführt, dessen Neuerung ist zurückzuweisen (und nicht zu befolgen; denn das ist eine Art Rückkehr zur Zeit der Unwissenheit)."
[Sahih Muslim Nr. 3242 (im arabischen)]

Der Islam ist so, wie er von Allah :swt: gesandt wurde vollkommen und benötigt keine Neuerungen.

:AyatBeginn: ... Heute habe Ich euch eure Religion Vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt. Wer aber durch Hungersnot gezwungen wird, ohne sündhafte Neigung - so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig. :AyatEnde:[Surah Al-Ma'ida 5:3]


Mohammad Abu Fatima

1 Kommentar:

Zee hat gesagt…

Interessant zu wissen. Es lohnt sich immer wieder, mehr über die eigene Religion zu erfahren. :-)